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Inhalt

Mehrzweckhalle Gerbe

Stand und Perspektiven Ersatzneubau

Inhalt

  1. Ausgangslage
  2. Aktuelle Situation bezüglich Hallenkapazitäten
  3. Entwicklungsmöglichkeiten
  4. Alternativen
  5. Konsultatitvabstimmung
  6. Finanzen
  7. Details Alternativen
    A: Geplantes Projekt
    B: Zweckbau Fussballplatz
    C: Zweckbau Fussballplatz mit Tiefgarage
    D: Zweckbau Skaterpark
    E: Zweckbau Skaterpark mit Tiefgarage
    F: Sanierung Sporthalle Gerbe und Asylhalle
    G: Halle unter dem Fussballplatz mit Tiefgarage

 

Ausgangslage

Im September 2018 stimmte die Stimmbevölkerung von Heiden einem Kredit von 14.7 Mio. Franken für einen Ersatzneubau der Sporthalle Gerbe zu. Ebenso wurde ein Kredit von 1.5 Mio. Franken genehmigt, damit diese neue Halle für Zusatznutzungen wie sportliche Grossanlässe oder Kulturveranstaltungen eingesetzt werden kann.

Dieser Ersatzneubau wurde beantragt, weil die Sporthalle Gerbe und die Asylhalle in die Jahre gekommen sind. Ohne Ersatzneubau müssen beide Gebäude saniert werden, was Kosten von mindestens 7.6 Mio. Franken bedeuten würden.

Die Finanzierung des Ersatzneubaus wurde in den Voranschlägen für 2021 und 2022 beantragt. Die Stimmbevölkerung lehnte jedoch beide Voranschläge mit deutlichen Mehrheiten ab.

Diese doppelte Ablehnung veranlasste den Gemeinderat, nochmals Alternativen zu prüfen, welche umfassende Kostenreduktionen bringen würden. Ebenso beschloss er, im Rahmen einer Konsultativabstimmung der Stimmbevölkerung die Gelegenheit zu geben, sich zu diesen Alternativen zu äussern.

Die vorliegende Information hat zum Ziel, die vom Gemeinderat geprüften Alternativen vorzustellen und so der Bevölkerung von Heiden die Meinungsbildung zu ermöglichen.

 

Aktuelle Situation bezüglich Hallenkapazitäten

Die Gemeinde Heiden verfügt aktuell über folgende Sporthallen:

Sporthalle Wies Sporthalle Gerbe Asylhalle
Doppelhalle, die in drei Teile unterteilt werden kann. Sie ist für grössere Sportanlässe knapp geeignet. Eine Halle, die sanierungsbedürftig ist (Dach). Veraltete kleine Halle, die den modernen Anforderungen nicht genügt. Es bestehen bauliche Schwächen (schwingender Boden)

Die baulichen Schwächen der Asylhalle nehmen zu. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Nutzung dieser Halle für bewegungssportliche Zwecke eingeschränkt oder gar verboten wird.

Auch bei der bestehenden Sporthalle Gerbe könnten Sofortmassnahmen notwendig werden, um die Betriebsfähigkeit zu erhalten. Die nächste Sicherheitsüberprüfung der Hallen steht 2024 an.

 

Entwicklungsmöglichkeiten


Hallenkapazität – Dreifachhalle

Bei der Festlegung der benötigten Hallenkapazität konzentriert sich der Gemeinderat auf den abschätzbaren Bedarf des Schulsportes. Dies auch mit Blick auf die gesetzlichen Verpflichtungen, welche die Gemeinde zu erfüllen hat.

Weiter ist zu berücksichtigen, dass die Zukunft der Asylhalle nicht gesichert ist. Ebenso wird auch die Sporthalle Wies mittelfristig saniert werden müssen, während die Sporthalle Gerbe bereits jetzt ein Sanierungsfall ist.

Durch den Bau einer neuen Dreifach-Sporthalle wäre sichergestellt, dass trotz Sanierungen der Bedarf des Schulsports abgedeckt werden könnte.

Die Erhebung des Bedarfs für den Vereinssport hat ergeben, dass v.a. im Wintersemester zusätzlicher Hallenbedarf bei verschiedenen Sportvereinen besteht. Der Bau einer neuen Dreifach-Sporthalle würde folglich auch in diesem Bereich Abhilfe schaffen. Voraussichtlich wird es jedoch nicht möglich sein, allen Wünschen der Sportvereine entsprechen zu können.

Vor diesem Hintergrund hat der Gemeinderat beschlossen, weiterhin den Bau einer Dreifach-Sporthalle zu prüfen. Nach deren Erstellung würden somit die Asylhalle und die bestehende Sporthalle Gerbe ausser Betrieb genommen werden. Über die Zukunft beider Gebäude wird ausserhalb des Projektes der neuen Dreifach-Sporthalle zu bestimmen sein.


Bauweise – Zweckbau

Erhebliche Kostenreduktionen lassen sich erzielen, wenn ein Zweckbau errichtet werden kann, d.h. wenn das Gebäude auf eine klare Funktion ausgerichtet wird und keine besonderen gestalterischen Elemente vorgesehen sind.

Die Analysen haben auch aufgezeigt, dass das bestehende Projekt im Wesentlichen so teuer kommt, weil es in die bestehenden Bauten (Schulhaus und Zivilschutzanlage) integriert werden muss. Die Abklärungen haben auch aufgezeigt, dass ein Wechsel der Bauweise Richtung Zweckbau bei diesem Projekt zu keinen bedeutenden Kostenersparnissen führen würde.

Die Bauweise des Zweckbaus würde es ermöglichen, für einen Zusatzaufwand von knapp 2 Mio. Franken eine Parkgarage für rund 70 Fahrzeuge unter der Halle zu errichten.


Standort – Areal Schulhaus Gerbe

Als Standort für eine neue Halle wurde bereits 2018 das Areal des Schulhauses Gerbe gewählt. Dieser Standort ist zentral gelegen und auch von den Schulhäusern Dorf und Wies gut erreichbar. Andere Standorte würden zu längeren und für Kinder z.T. gefährlicheren Wegen führen.

Der Gemeinderat kam deshalb zum Schluss, dass das Gerbe-Areal weiterhin als Standort für eine allfällige neue Halle genutzt werden soll. Dies bedeutet auch, dass das Verkehrskonzept und das Parkplatzkonzept (für Grossanlässe) für eine neue Dreifach-Sporthalle so auszugestalten und anzupassen wären, dass sie die betroffene Bevölkerung nur minimal belasten.

 

Alternativen


Bisherige Alternativen

Der Gemeinderat hat im September 2023 folgende Alternativen in die öffentliche Diskussion gegeben.

Nr. Inhalt Beschrieb Schwierigkeit
A Geplantes Projekt Realisierung wie 2018 präsentiert Hohe Kosten
B Zweckbau Fussballplatz

Bau auf Fussballplatz Gerbe
Einfache Realisierung

Verlust Fussballplatz Gerbe
(Möglichkeit von Ligaspielen auf Fussballplatz Wies?)

C Zweckbau Fussballplatz mit Tiefgarage

Bau auf Fussballplatz Gerbe
Einfache Realisierung
Parkgarage mit Zufahrt Asylstrasse

Verlust Fussballplatz Gerbe
(Möglichkeit von Ligaspielen auf Fussballplatz Wies?)
D Zweckbau Skaterpark

Bau auf Skaterpark
Einfache Realisierung

Neuanlage Skaterpark
Verlegung Mini-Spielfeld

E Zweckbau Skaterpark mit Tiefgarage

Bau auf Skaterpark
Einfache Realisierung
Parkgarage mit Zufahrt Gerbestrasse

Neuanlage Skaterpark
Verlegung Mini-Spielfeld
Zufahrt Gerbestrasse

F

Sanierung Sporthalle Gerbe
Sanierung Asylhalle

Sanierung der bestehenden Hallen
Zeitliche Staffelung
Status quo

Keine modernen Anlagen
Aktuelle Bedürfnisse Schulsport (knapp) gedeckt
Aktuelle Bedürfnisse Vereinssport teilweise gedeckt

Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass alle präsentierten Alternativen Vor- und Nachteile haben. Diese konnten in den verschiedenen Gesprächen mit interessierten Personen, Vereinen, Parteien und im Sounding Board, das am 29. November 2023 durchgeführt wurde, umfassend identifiziert werden.
 

Neue Variante G: Dreifach-Halle unter dem Fussballplatz Gerbe

Im Rahmen dieser Diskussionen mit der Bevölkerung wurde auch vorgeschlagen, die Dreifach-Halle unter dem Fussballplatz Gerbe zu bauen. Die Prüfung durch die Fachleute ergab, dass diese Idee umsetzbar ist: Zwar ist sie nicht billig, doch bringt sie mehrere Vorteile. Insbesondere schliesst sie eine Parkgarage für 54 Autos ein. Diese Variante wird in der Diskussion als "Variante G" geführt.

In der Projektion würde die Halle am nordöstlichen Ende des Fussballplatzes erstellt; der Eingangsbereich läge bündig zum bestehenden Fussballplatz. Die Asylhalle müsste abgebrochen werden und würde einem Vorplatz und den Zufahrten für die Parkgarage weichen. Der Vorplatz würde sich von der Asylstrasse sanft Richtung Halle nach unten neigen. Eine Treppe mit hindernisfreier Rampe würde auf Seiten der Spitex den Niveauunterschied überwinden.

Da die Halle unterirdisch wäre, könnte nur der Eingangsbereich vom Tageslicht profitieren. Der Bau selbst wäre als Dreifach-Halle gemäss geltenden Normen konzipiert. Er würde über eine Tribüne und die Möglichkeit zur Mehrzwecknutzung verfügen. Die Raumanordnung wäre ähnlich wie bei der Sporthalle Wies und würde zwei Stockwerke umfassen.

Die Projektion veranschlagt Kosten von 12.5 Mio. Franken. Zu dieser Summe müssen zusätzlich die 2.1 Mio. Franken hinzugerechnet werden, die im Rahmen des bestehenden Projektes bereits ausgegeben worden sind. Diese müssten abgeschrieben werden. Zudem kommen Kosten von 1.8 Mio. Franken für den Neubau des Fussballplatzes hinzu.

Insgesamt ist mit Ausgaben von rund 16.4 Mio. Franken zu rechnen. Pro Jahr würde der Haushalt der Gemeinde mit rund 715'000 Franken für Abschreibungen und Zinskosten belasten werden. Um diese Summe zu finanzieren, wäre eine Steuererhöhung von 0.15 Einheiten notwendig. Diese Erhöhung würde zusätzlich zu der Steuererhöhung kommen, die für den Ausgleich des strukturellen Defizites notwendig ist.

 

Konsultativabstimmung

Diese Varianten stehen zur Wahl

Aus Sicht des Gemeinderates hat es sich gelohnt, die Frage der Mehrzweckhalle Gerbe nochmals im Detail zu behandeln. Im Ergebnis kam es zu einem breiten Austausch, der gar zur Aufnahme einer zusätzlichen Variante führte: der Halle unter dem Fussballplatz samt Tiefgarage (Variante G). Der Gemeinderat möchte allen involvierten Personen bestens für das Engagement und die sachliche Diskussion danken.

Die Gespräche machten deutlich, dass der Verlust des Fussballplatzes Gerbe zugunsten eines Zweckbaus auf grosse Ablehnung stösst. Deshalb entschied der Gemeinderat, die Varianten B und C nicht weiter zu verfolgen.

Zudem ergab die Auswertung der Diskussionen, dass der Wunsch nach einem Projekt mit Tiefgarage überwiegt. Somit wird auch Variante D nicht weiterverfolgt.

Somit stehen nunmehr die folgenden Varianten zur Auswahl:

A Geplantes Projekt

E Zweckbau Skaterpark mit Tiefgarage

G Halle unter dem Fussballplatz mit Tiefgarage

Die Details zu den Varianten finden sich unter www.heiden.ch/gerbe.
 

So wird abgestimmt

Obschon eine Konsultativabstimmung keine bindende Wirkung hat, bietet sie der Stimmbevölkerung die Gelegenheit, sich zur Frage der Dreifach-Halle zu äussern. Konkret sind zwei Fragen zu beantworten:

In der ersten Abstimmungsfrage soll geklärt werden, ob eine Dreifach-Halle erstellt werden soll. Diese Frage ist mit "Ja" oder "Nein" zu beantworten.

Für den Fall, dass in der ersten Abstimmungsfrage der Bau einer Dreifach-Halle bejaht wird, kann in der zweiten Abstimmungsfrage die bevorzugte Variante gewählt werden, wobei nur eine Wahlmöglichkeit besteht. Die zweite Frage kann auch von den Stimmberechtigten beantwortet werden, die bei der ersten Abstimmungsfrage mit "Nein" gestimmt haben.

Damit präsentiert sich die Ausgangslage für die Konsultativabstimmung wie folgt:

Abstimmungsfrage

 

Finanzen

Kostenschätzungen

Auf der Basis der Volksabstimmung von 2018 hat die Gemeinde Heiden für das genehmigte Projekt bereits Gelder in der Höhe von rund 2.1 Mio. Franken ausgegeben. Diese Summe müsste sofort abgeschrieben werden, sollte das bestehende Projekt (Variante A) nicht realisiert werden. Aus Transparenzgründen werden diese Beträge in der Rubrik "Geschätzte Zusatzkosten" aufgeführt.

Um die Vergleichbarkeit unter den Varianten sicherzustellen, wird zum einen die Sanierung des Fussballplatzes Gerbe angeführt. Zum anderen werden die Kosten für den Neubau des Skaterparks und die Verschiebung des Mini-Spielfelds erwähnt, die bei einer Umsetzung der Variante E anfallen würden.

Andere indirekte Folgekosten werden bewusst nicht angeführt, damit die Vergleichbarkeit der Kostenschätzungen bestmöglich gewahrt werden kann.

Die genannten Werte beruhen auf Expertenschätzungen. Bei den Varianten B bis E und G stammen die Daten von Projekten, die vor kurzem effektiv realisiert wurden. Somit stellen die Zahlen, mit Ausnahme von Variante A, Projektionen dar; es bestehen keine detaillierten Planungen.

Auf Grund der gemachten Abklärungen können die folgenden geschätzten Zahlen präsentiert werden:

Nr.

Inhalt

Geschätzte Baukosten

Geschätzte Zusatzkosten

Geschätzte Gesamtkosten

Zins[1] und Abschreibungen[2] pro Jahr

A

Geplantes Projekt

16.0 Mio.[3]

San. Fussballplatz

2.0 Mio.

18.0 Mio.

900'000

B

Zweckbau Fussballplatz

8.2 Mio.

Bish. Leistungen

San. Fussballplatz

2.1 Mio.

10.3 Mio.

410'000

C

Zweckbau Fussballplatz mit Tiefgarage

9.8 Mio.

Bish. Leistungen

San. Fussballplatz

2.1 Mio.

11.9 Mio.

490'000

D

Zweckbau Skaterpark

8.1 Mio.

Bish. Leistungen

Skaterpark

San. Fussballplatz

2.1 Mio.

0.3 Mio.

2.0 Mio.

12.5 Mio.

520'000

E

Zweckbau Skaterpark mit Tiefgarage

10.0 Mio.

Bish. Leistungen

Skaterpark

San. Fussballplatz

2.1 Mio.

0.3 Mio.

2.0 Mio.

14.4 Mio.

615'000

F

Sanierung Halle Gerbe

Sanierung Asylhalle

2.5 Mio.

3.0 Mio.

Bish. Leistungen

San. Fussballplatz

2.1 Mio.

2.0 Mio.

9.6 Mio.

375'000

G

Halle unter Fussballplatz mit Tiefgarage

12.5 Mio.

Bish. Leistungen

San. Fussballplatz

2.1 Mio.

1.8 Mio.[4]

16.4 Mio.

715'000

 

[1] Annahme für Fremdkapitalzinsen: 2.5 % p.a., wobei die bisherigen Leistungen (2.1 Mio. Franken) nicht mitzurechnen sind, da sie im Entscheidungsjahr in die laufende Rechnung übernommen werden.

[2] Abschreibung gemäss harmonisiertem Rechnungslegungsmodell (HRM2) auf 40 Jahre, wobei die bisherigen Leistungen (2.1 Mio. Franken) nicht mitzurechnen sind, da sie im Entscheidungsjahr in die laufende Rechnung übernommen werden.

[3] Gemäss Berechnungen der Projektgruppe MZH Gerbe vom Januar 2024.

[4] Sanierungskosten leicht tiefer, da Teilfläche des Rasenspielfeldes beim Hallenneubau schon abgetragen wurde.


So wird das Projekt finanziert

Die Gemeinde Heiden muss sich bei jeder der präsentierten Varianten zusätzlich verschulden. Deshalb wird das Budget der Gemeinde mit den zusätzlichen Zinskosten für das benötigte Fremdkapital belastet werden. Ebenso sind die Abschreibungen zu berücksichtigen, die nach den gesetzlichen Vorgaben zu tätigen sind.

Die Finanzen der Gemeinde Heiden sind bereits jetzt nicht im Lot; vielmehr weist der Haushalt ein strukturelles Defizit von rund 1.5 Mio. Franken pro Jahr aus. Die Ausgaben für eine neue Mehrzweckhalle kommen zu dieser Summe hinzu.

Im Ergebnis hat jede Variante ihren Preis. Einzig der Verzicht auf eine Dreifach-Halle würde keine zusätzliche Steuererhöhung nach sich ziehen. In diesem Fall würde die Turnhalle Gerbe rasch saniert werden, während ein Bauprojekt für die Asylhalle zum gegebenen Zeitpunkt erarbeitet würde.

Für die zur Auswahl stehenden Varianten sehen die Steuererhöhungen wie folgt aus:

A

Geplantes Projekt

zusätzlich 0.15 Einheiten

E

Zweckbau Skaterpark mit Tiefgarage

zusätzlich 0.10 Einheiten

G

Halle unter dem Fussballplatz mit Tiefgarage

zusätzlich 0.15 Einheiten


Diese Steuermittel müssten zusätzlich zur Steuererhöhung verlangt werden, die für den Ausgleich des strukturellen Defizites notwendig wird.

 

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